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Baustart am ehemaligen Flussbad in Altchemnitz: Kein Planschen mehr, aber Sonnenbaden

Es ist eine der 30 Interventionsflächen der Kulturhauptstadt – das einstige Gelände des schon lange geschlossenen Bades. Kernstück der Umgestaltung wird eine neue Fußgängerbrücke über den Fluss sein.

Chemnitz.

Baden kann man hier schon lange nicht mehr. Nach dem Hochwasser 2002 wurde der Betrieb des 80 Jahre zuvor eröffneten Flussbades endgültig eingestellt. Im Programm „Stadt am Fluss“, einem Bestandteil der Interventionsflächen der Kulturhauptstadt, wird das Gelände wieder zu einem Ort für Freizeit und Erholung, wenn auch ohne Möglichkeit zum Baden.

„Wellnitz“ und „Flussness“ sind poetische Bezeichnungen für Teilbereiche, zu denen ein sogenanntes Windwasser und wellenförmige Holzdecks zum Sonnenbaden gehören. Auf der rechten Flussseite entsteht eine Jugendaktionsfläche. Sie wird vom früheren Wirtschaftsgebäude des Bades, heute ein Wohnhaus, durch eine Birkenallee getrennt.

Die neue Brücke

Die Teile des entstehenden Parks auf beiden Seiten des Flusses werden durch eine Fußgängerbrücke verbunden. Die Stahlkonstruktion wird 61 Meter lang und 2,5 Meter breit. Nach vorbereitenden Arbeiten im März werden jetzt die Fundamente für die Aufleger der Brücke gebaut. Den Zuschlag dafür hat nach einer Ausschreibung die Firma Phönix-Bau aus Aue-Bad Schlema erhalten. Rund 2,2 Millionen Euro wird das Bauwerk kosten.

Die Gestaltung des neuen Erholungs- und Freizeitareals soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, die Pflegeleistungen sich noch bis Oktober 2025 hinziehen. Doch auch danach ist die Grünpflege unverzichtbar.

42 Bäume und 415 Sträucher werden gepflanzt. Auch die Anlage einer Feuchtwiese mit rund 3500 Quadratmetern Fläche gehört zum Programm. „Erholung, Hochwasserschutz und Naturschutz sollen hier dauerhaft eine fruchtbare Symbiose eingehen“, heißt es seitens der Stadtverwaltung.

Wechselhafte Geschichte

Das Gelände rechts der Chemnitz war mit dem Anlagenbauer Germania ein Standort der großen Industrie und ist noch heute durch Gewerbe geprägt. Das andere Ufer hingegen wurde ab 1910 von Gartenbaudirektor Otto Werner als südlicher Teil des Stadtparks angelegt, in Folge des Ersten Weltkrieges aber nicht fertiggestellt.

Das 1922 eröffnete Flussbad war sehr beliebt. Seit 1928 konnte man in einem betonierten Becken schwimmen. Doch überschattete der Einsturz einer Holzbrücke mit vielen Verletzten 1930 das Image. Das Baden im Fluss aber musste wegen der Wasserverschmutzung schon in den 1950er-Jahren untersagt werden. (kas)

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